Was bedeutet Nahtod?
Immer wieder werde ich gefragt, was ist eigentlich ein Nahtoderlebnis und wie kommt es dazu? Nun, ein Nahtoderlebnis erfährt man, wenn es für einen kurzen Moment so aussieht, als wäre man gestorben. Das kann durch einen Herzstillstand oder auch durch einen Schock passieren. Die Seele verlässt für eine kurze Zeit den Körper und schwebt über ihm. Schon viele Menschen haben das erlebt, sie sehen sich plötzlich z.B. auf dem Krankenbett liegen, wie die Ärzte um ihr Leben kämpfen. Sie empfinden dabei weder Schmerzen noch irgendwelche körperlichen Beeinträchtigungen. Sie berichten von Schwerelosigkeit, Licht und absoluter Glückseligkeit. Für das, was sie erlebt haben, gibt es im Diesseits keine Worte, es ist so bewegend was da passiert, dass viele ihr Leben danach komplett umkrempeln und so unfassbar so ein Nahtoderlebnis ist, so unfassbar können die Konsequenzen für das Leben danach sein. Tiefbewegt kehren Menschen, denen so etwas widerfahren ist danach wieder ins Leben zurück. Je nachdem wie lange die Seele den Körper verlässt, sind die Erinnerungen daran.
Der kleine Tod, wie dieses Erlebnis auch genannt wird, bringt vielen wieder die Erinnerung zurück, welche Aufgaben wir für dieses Leben übernommen haben.
Selig wer das Ziel kennt, wofür er erschaffen worden ist, aber es sind die wenigsten, die es noch wissen.
Wir alle kennen diesen Tunnel, wir sind ja auch durch ihn gekommen als wir geboren wurden. Der Mensch besteht nicht nur aus seinem Körper - dieser Glaube bestimmt beinahe alle Religionen und Kulturen. Doch gibt es wirklich ein Bewusstsein außerhalb unseres materiellen Körpers, eine Seele? Die moderne Hirnforschung sagt nein. Viele Menschen aber, die eine Nahtoderfahrung gemacht haben, sind sich sicher: Sie haben ihren Körper verlassen.
Neben dem Austreten aus dem Körper und der Tunnel-Licht-Erfahrung schildern Betroffene zum Teil auch Begegnungen mit Verstorbenen oder mit übersinnlichen Wesen. Manche sehen eine Art Lebensfilm mit Szenen des eigenen Lebens. Die Erfahrungen ähneln sich - unabhängig von Kultur oder Religion. Die Auslöser sind vielfältig. Einer davon ist Sauerstoffmangel. Auch Todesangst, ohne dass körperliche Todesgefahr besteht, auch Meditation oder schmerzvolle Erfahrungen können Nahtoderlebnisse auslösen.
Mein Nahtoderlebnis 1991
Es geschah am 14. Sept. 1991, es war ein Sonnabend, der ganze Tag verlief schon grauenhaft für mich, Markus und ich hatten einen fürchterlichen Streit, der mir sehr zu schaffen machte, ich litt sehr unter der Trennung meiner Tochter, die zur Zeit bei meinen Eltern lebte, weil es durch meine viele Arbeit einfach nicht anders ging, da ich ja zu dieser Zeit alleinerziehend war.
Was mir aber am meisten zu schaffen machte, war der Tod meines Bruders Franz, er nahm sich am 3. Juli 1991 das Leben. Ich fühlte mich verantwortlich für seinen Tod, meine Schuld drohte mich zu erdrücken. Er rief mich etwa 2 Wochen vor seinem Tod an und wollte mich besuchen. Aber ich war damals so mit meinen Problemen beschäftigt, dass ich ihm absagte. Seine Frau wurde am Bodensee ermordet, er kam über diesen Tod nicht hinweg, ich wusste ja nicht wie sehr er litt, denn er hat nie wirklich darüber gesprochen. Ich war ja auch zu weit entfernt, um wirklich etwas mit zu bekommen. Als mein Vater mich damals anrief und mich über den Tod meines Bruders benachrichtigte, brach für mich eine Welt zusammen. Der Gedanke, dass er vielleicht noch leben würde, wenn ich Zeit für ihn gehabt hätte ließ mich nicht mehr los. Ich viel in ein tiefes Loch in dem ich zu versinken drohte. Markus stand mir sehr zu Seite, aber ich wurde ungerecht und manchmal schob ich ihm den schwarzen Peter zu, obwohl er überhaupt nichts dafür konnte. Ich fühlte mich einfach nur schlecht. Ich begann an diesem Tag eine große Dummheit ohne über die Konsequenzen nachzudenken, ich schluckte jede Menge Beruhigungstabletten. Ich wollte einfach nur mal ein paar Stunden zur Ruhe kommen und über nichts nachdenken müssen. Ich hatte ein kleines Hotel mit Gaststätte und darüber eine Wohnung.
Am nächsten Tag wurde ich in unserem gemeinsamen Haus in Lannesdorf wach. Ich wunderte mich und hatte keine Erklärung wie ich dort hingekommen sein könnte. Bis Markus mir erzählte, dass er plötzlich eine ungeheure Angst empfand und eine innere Stimme ihn aufforderte sich aufzumachen um sofort nach mir zu sehen. Das Haus in Lannesdorf sollte unser erstes gemeinsames Heim werden. Dorthin hatte sich Markus nach unserem Streit zurückgezogen. Markus fand mich bewusstlos am Boden und stellte mich erstmals unter die kalte Dusche. Er brachte mich dazu mich zu übergeben, was ihm auch gelang. Er hatte einen harten Kampf mit mir, denn ich wollte partout nicht zurück ins Diesseits ich war wie besessen davon dort zu bleiben. Das alles bestätigte mir Markus am nächsten Tag.
Als ich ihm erzählte, dass ich durch diesen Tunnel in dieses Licht gelaufen bin und dort meinen toten Bruder sah, bestätigte er meine Worte und erzählte mir, dass ich als er mich kalt abduschte immer wieder geschrien hätte, dass er das lassen soll, weil ich mich dadurch wieder von meinem Bruder entfernte. Ich fühlte mich wie ein Ping-Pong Ball der hin und hergeschleudert wurde. Aber ich wollte doch so sehr zu meinem Bruder, wollte ihn um Verzeihung bitten. Ich sehe meinen Bruder heute noch deutlich vor mir in diesem Licht, er lächelte mir zu aber er gab mir zu verstehen, dass ich wieder zurückgehen sollte.
Er kreuzte immer wieder seine Arme und schüttelte den Kopf „geh zurück, deine Zeit ist noch nicht gekommen, du hast keine Schuld, ICH musste gehen“ hörte ich seine Stimme. Es fiel mir wirklich sehr schwer wieder zurück zu kehren, denn dort in diesem Licht war es so wunderschön, so friedlich und ich fühlte so etwas wie Heimweh. Ja ich wollte wieder zurück „nach Hause“. „Du hast noch eine Menge zu erledigen, geh zurück, schreibe und erfülle deine dir zugedachte Aufgabe, lerne und lehre,“ hörte ich noch einmal die Stimme meines Bruders, dann verspürte ich plötzlich einen ungeheuren Schmerz und es wurde dunkel. Ich denke, dieser Schmerz war die Rückkehr in meinen Körper.
Heute bin ich mir sicher, dass mein Bruder Markus gerufen hatte um mich zu retten. Ich bin Markus und ihm so dankbar, denn ich liebe mein Leben hier und auf dieser Welt und bin so froh, dass das damals so abgelaufen ist. Ich brauchte eine lange Zeit um das Erlebte zu verarbeiten, aber es veränderte auch mein Leben. Ich fühlte mich von da an befreit von der Schuld, die mich so sehr belastet hatte. Der Kontakt zur geistigen Welt wurde verstärkt und es geschehen seit damals Dinge, die sich nicht immer erklären lassen, wie Türen, die sich plötzlich öffnen obwohl sie verschlossen sind, Gegenstände die sich bewegen und Geistwesen, die sich mir zeigen. Meine Aufgabe aber habe ich seitdem immer im Auge behalten und werde sie erfüllen. Auch sehe ich den Tod heute mit ganz anderen Augen, denn er ist für mich die Erlösung aus diesem irdischen Leben in das wahre Zuhause, die himmlische Heimat.
Lernen und Lehren
Bei unserem letzten Treffen, etwa ein Jahr vor seinem Tod, hatte mein Bruder mir ein Buch geschenkt mit den Worten, lies es, dann wirst du das Leben besser verstehen. Ich habe dieses Buch ins Regal gestellt und nie mehr daran gedacht, doch plötzlich nach diesem Erlebnis erinnerte ich mich wieder daran. Allerdings hatte ich erst 10 Jahre danach die Kraft, es zu lesen.